Unter dieser Fragestellung lud die CSU Haar die Bürgerschaft am Donnerstag, 28.11.2024 zu einer Informationsveranstaltung in den Bürgersaal Haar ein und viele kamen. Vor circa 200 Zuhörern erläuterten Bürgermeister Andreas Bukowski und Fraktionsvorsitzender Dietrich Keymer das Projekt „ Finckwiese“, das Bürgermeister und CSU – Fraktion vor kurzem in den Gemeinderat eingebracht hatten.
Es geht hier darum, die Flächen östlich der B 471 und südlich der Ortsdurchfahrt der B304, die derzeit landwirtschaftlich genutzt werden, für die Ansiedlung von Gewerbe auszuweisen.
Zunächst erläuterte Dietrich Keymer die Gründe für dieses Vorhaben. Sie bestehen ausschließlich darin, dass die Gemeinde Haar, die vor circa vier Jahren den Wegzug zweier großer Gewerbesteuerzahler hinnehmen musste, neue Unternehmen für Haar gewinnen will, die nicht nur profitabel wirtschaften und damit auch Gewerbesteuer zahlen können, sondern auch auf innovativen Produktfeldern tätig sind, so dass sie auch weitere Unternehmen mit ähnlicher Ausrichtung nachziehen können.
Bürgermeister Bukowski erläuterte anschließend sehr detailliert und durch zahlreiche Bilder unterstützt, worum es bei diesem Projekt genau geht. Er erwähnte auch, dass das Thema „gewerbliche Nutzung der Finckwiese“ eine längere Historie hat. In der jüngeren Ortsgeschichte wurde es mehrfach politisch diskutiert, jedoch nie auch nur ansatzweise verwirklicht.
Sehr genau ging Bukowski auch auf die beabsichtigte Rodung eines kleinen Bereich des Waldes an der B 304 ein. Hier soll an der Stelle, an der bereits eine Einfahrt auf die B304 angelegt ist, eine Zu– und Abfahrt zu dem zukünftigen Gewerbegebiet geschaffen werden. Zwar gehört dieser Bereich in der Größenordnung von weniger als 4000 m² zu dem Bannwald, als der der gesamte Waldbestand südlich der B304 ausgewiesen ist. Dieser Bannwald ist jedoch an der betreffenden Stelle von so geringer Qualität, dass ein echter Qualitätsverlust mit der Rodung nicht verbunden ist.
Andreas Bukowski machte weiterhin deutlich, es sei mit dem Investor bereits Einigkeit über die durchaus weitgehenden ökologischen Schutzmaßnahmen für das gesamte Gebiet erzielt worden. Die Befürchtung, hier könnte ein seelenloses Gewerbequartier hinbetoniert werden, sei grundlos.
Breiten Raum in der anschließenden Diskussion nahmen die Einwendungen der Kritiker des Vorhabens ein. Bewohner der westlich der Finckwiese gelegenen Tannenhofsiedlung befürchteten, insbesondere von dem Verkehr in das und in dem neuen Gewerbegebiet beeinträchtigt zu werden. Hier konnte der Bürgermeister darauf verweisen, dass insbesondere die östliche Verkehrserschließung, welche nur durch die Rodung des Waldes an der genannten Stelle ermöglicht werden kann, diese Befürchtungen gegenstandslos macht. Andere Kritiker wandten sich prinzipiell gegen diese Rodung und ließen sich weder von den damit verbundenen Vorteilen für die Erschließung noch von der äußerst geringen Qualität des Waldes an der betreffenden Stelle beeindrucken.