Namensfindungs-Prozess für den Platz ohne Namen

Haar, den 29. Juni 21. Der schöne Platz mitten in Haar, umgeben von der Volkshochschule und Musikschule sowie dem Bürgerhaus, hatte bislang keinen Namen. Dies war für Navi-Einträge oder Verabredungen nicht ganz so einfach.

Unser Bürgermeister Andreas Bukowski veranlasste daher, den Gemeinderat über einen passenden Namen nachdenken zu lassen. 

Schnell kam es daher zu intensiven Namensfindungs-Ideen und anschließenden Diskussionen.

Gerne beabsichtigte man zusätzlich eine groß angelegte Bürgerbeteiligung durchzuführen. So konnte jeder Bürger aktiv an der Namensfindung teilnehmen. Eine sehr erfreulich hohe Beteiligungsquote von fast 10% signalisiert die Lust der Haarer Bürger, aktiv in das Geschehen mit einbezogen zu werden. Über eine Online-Beteiligung sowie handschriftlich abgegebenen Stimmzetteln, die im Haarer Rathausblatt auszuschneiden und auszufüllen waren, kamen rund 2000 Beteiligungen zusammen.

Der Gemeinderat hatte den Bürgern zur Abstimmung 6 Namensideen vorgeschlagen. 

Sie lauteten
1) „Postwiesn“, 2) „Nikolausplatz“, 3) „Bürgerplatz“,
  4) „Posthalterplatz“, 5) „Bürgerinnenplatz“, 
   6) „Bürger*innenplatz/Bürger:innenplatz“


Das Umfrageergebnis der 6 vom Gemeinderat vorgeschlagenen und damit „gestützten“ Namen fiel zu 39% auf die Postwiesn, zu 21% auf den Nikolausplatz, zu 11,97% auf den Bürgerplatz, zu 11% auf den Posthalterplatz, zu 10% auf den Bürger*innen bzw :innenplatz und zu 3% auf den Bürgerinnenplatz.

Außerdem durfte jeder Bürger auch einen eigenen, komplett neuen Namensvorschlag unterbreiten.

Tatsächlich wurden knapp 200 neue Bürger-Vorschläge unterbreitet. Sehr kreativ lautet da das Fazit!
Vielen Dank an alle Beteiligten für dieses hohe Engagement!

Der Hauptausschuss hatte über den endgültigen Namensfindungsprozess entschieden und verabschiedet, dass insgesamt die 6 vom Gemeinderat eingebrachten Ideen plus 5 neue von den Bürgern eingebrachte Ideen zur End-Abstimmung gezogen werden sollen.

In die Gemeinderatssitzung am Dienstag, den 29. Juni 2021 kamen daher folgende Namen zur End-Abstimmung:

1.) die 6 oben aufgeführten Namen aus dem Gemeinderat
plus zusätzlich
2.) die 5 meistgenannten Namensvorschläge der Bürger

Diese 5 meistgenannten neuen Namensideen aus allen Einsendungen lauteten:
7) „Stadlplatz“, 8) „Max-Mannheimer-Platz“, 
9) „Poststadlplatz“, 10) „Insel-Film-Platz“, 
11) „Haarer Anger“

Diese 5 „wichtigsten“ Bürger-Namensideen kamen unabhängig von der prozentualen Benennungsquote mit in die engere Wahl.

Nun hatte der Gemeinderat die Aufgabe, sich von diesen insgesamt 11 Namen, auf einen Namen zu einigen. Ein komplexes, geheim durchgeführtes Abstimmungsverfahren selektierte, die noch relativ lange Namensliste (11!), herunter.

Wichtig zu wissen ist, dass nur der Gemeinderat mit Mehrheitsentscheidung einen Namen festlegt und damit gültig in Kraft treten darf.

Der Genauigkeit halber, erläutere ich hier auch gerne kurz noch den Abstimmungs-Prozess, der so vom Hauptausschuss ausgearbeitet worden ist. Im ersten Abstimmungsverfahren hatte jedes Gemeinderatsmitglied, 5 Stimmen zu vergeben.

Das Abstimmungsergebnis, der aus den 11 eingebrachten Namen resultierte in folgenden 5 meistgewählten Namen:
„Postwiesn“, „Nikolausplatz“, „Posthalterplatz“, „Stadlplatz“, „Haarer Anger“

Eine weitere geheime Abstimmungsrunde dampfte diese 5, nun noch auf 3 „Gewinner-Namen“ herunter.

Der Gemeinderat hatte sich nun im finalen Entscheidungsprozess per Handaufzeigen; sprich in einer öffentlicher Abstimmung zwischen „Nikolausplatz“, „Stadlplatz“ und „Haarer Anger“ zu entscheiden.

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Gewonnen hatte schließlich und endlich unser aller neuer Platz-Name:

Haarer Anger

Platzname: Haarer Anger

Schließlich und endlich haben die Bürger Ihren Platz, nach einer Idee aus Ihren kreativen Reihen, benannt bekommen. 

Anger stammt aus dem mittelhochdeutsch bzw. althochdeutsch angar
und bezeichnet ein meist grasbewachsenes Land oder auch Dorfplatz einer Gemeinde!

Gratulation an die Gruppe, die so findig gewesen ist.

Eingeweiht wird der Platz offiziell am 30. Juli, was auf der Gemeinde-Seite nochmal veröffentlicht wird. 

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Autorin: Pressemitglied Eva Schlensok