Haar wächst mit Herz und Vision

Bürgermeister Bukowski stellt Entwicklungen vor

Haar – Ein Ort in Bewegung: Mit einem leidenschaftlichen und zugleich vorausschauenden Vortrag hat Bürgermeister Andreas Bukowski bei einer Ortsteilveranstaltung im Bürgerhaus die Entwicklungen in Unterhaar, dem Musikerviertel und der Tannenhofsiedlung skizziert – von Kita bis Energieversorgung, von Leibstraße bis Gewerbeansiedlung auf der Finckwiese.

„2025 ist ein Jahr der Aufbrüche – als neue Stadt wollen wir Haar sichtbar machen. Nicht nur auf der Landkarte, sondern im Herzen unserer Bürger und Gäste“, so Bukowski. Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Stadterhebung nicht nur Symbol sei, sondern auch Schubkraft, Innovationen und Anreiz für konkrete Projekte bedeute.

Klar wurde aber auch gleich zu Beginn: Um die vielfältigen Einrichtungen und das lebendige Haarer Leben – von Kitas, Schulen, Vereinen, Bädern bis zu Nachbarschaftshilfe und Musik, aber auch die Grundversorgung – am Laufen zu halten und im besten Fall auch weiterentwickeln zu können, ist eine solide Finanzausstattung notwendig. Die derzeitige Gewerbesteuer in Höhe von ca. 14 Millionen Euro reiche für eine verlässliche Finanzierung in der Zukunft nicht aus, mahnte der CSU-Ortsvorsitzende Dietrich Keymer. Zurücklehnen und abzuwarten, bis sich potentielle Unternehmen für den Standort interessieren, sei zu wenig. Möglichen Interessenten müsste kurzfristig etwas angeboten werden können. Darum müsse die Stadt jetzt planerisch tätig werden. Und hier kommt die „Finckwiese“ ins Spiel – ein 8,6 Hektar großes Gewerbegebiet an der Kreuzung von Wasserburger Straße und Vockestraße.

Für Unterhaar lag besonderes Augenmerk auf dem AWO-Hort „Pusteblume“ an der Rechnerstraße: Dort finden statt zwei ab 2027 vier Gruppen Platz. Bukowski sieht darin eine „Investition in die Zukunft unserer Kinder“. In der Unteren Parkstraße soll es mit dem neuen Parkraumkonzept vorangehen, um die Wohnqualität für alle zu steigern und Durchfahrtmöglichkeiten auch für größere Fahrzeuge einschließlich Feuerwehr und Müllabfuhr zu gewährleisten.

Haar sorgt auch für die Schaffung günstigen Wohnraums: Im Musikerviertel steht die Weiterentwicklung des Wohnareals an der Johann-Strauß-Straße 1-5 ganz oben auf der Agenda. Die Baugesellschaft München Land soll es in Holz-Hybrid-Modul-Bauweise umsetzen. Damit kann die Bauzeit verkürzt und die Kosten im Blick behalten werden! „Wir gestalten nicht nur Raum, wir schaffen Heimat“, betonte Bukowski, der dabei stets eine umsichtige, aber effektive Kostenkalkulation im Blick behält.

Auch die lebendige Gestaltung der Leibstraße mit hoher Flexibilität liegt Bukowski am Herzen. Er sieht darin einen entscheidenden Schritt für die Nahversorgung und die Attraktivität des Quartiers: „Eine Straße, die verbindet – zum Einkaufen, Verweilen, Begegnen.“ Um die Attraktivität zu steigern sei ein guter Mix aus Stellplätzen und Freischankflächen wichtig.

Mit innovativen Energieprojekten wie Geothermie, Fernwärme und Solarstrom verfolgt Haar konsequent das Ziel der Klimaneutralität. „Unsere Wärme kommt künftig aus der Tiefe – für eine nachhaltige Zukunft, die auch wirtschaftlich trägt. Für Strom zapfen wir die Sonne an.“ Dazu hat Haar zwei Gesellschaften gegründet. Für die Vernetzung der Fernwärme werden zwei neuen Grundwasserpumpen in Eglfing eingesetzt. Sie versorgen in einem ersten Schritt Rathaus, Bürgersaal und Schulen und voraussichtlich ab etwa 2030 auch private Abnehmer.

Den neuen „Busbahnhof light“ mit einer neuen Bike-and-Ride-Anlage bezeichnete der Bürgermeister als „kleinen, aber wichtigen Meilenstein für geordnete Mobilität“. Da sich die Stadt mit den neuen Express-Bus-Linien zu einer echten Mobilitäts-Drehscheibe im Landkreis entwickelt habe, seien Verbesserungen dringend notwendig. Trotz knapper Mittel zeigt sich Haar dabei als ideenreiche Kommune: „Wir bauen nicht groß, aber klug.“

In der sich anschließenden lebhaften Diskussion nahmen die Entwicklung auf und an der Finckwiese, die Verkehrssituation insbesondere für Schulkinder an der Vockestraße, der B304 und an der Konradschule großen Raum ein. Auch das Thema Kanalinstandhaltung wurde angesprochen. Zwar gebe es klare Satzungsvorgaben, trotzdem seien in den früheren Jahren aber offensichtlich die dort vorgesehenen Maßnahmen zum Schutz des Kanals nicht ergriffen worden.

Ein Abend mit Zuversicht – und vielen Ideen, die Haar bewegen werden.